Geboren 1955 in Gummersbach. Meine Heimatflüsse sind Rhein und Ruhr. Zur Diplom-Objektdesignerin wurde ich im westfälischen Münster (77—82). Kreativen Freistil hat mir Berlin (82—88) ermöglicht. Holzreste und Fundstücke von der Straße habe ich in geschichtenreiche Lichtobjekte verwandelt.

Danach 8 Jahre Bonn. Eine Zeit der räumlichen Ausdehnung: Installationen, Mitarbeit im Frauen- museum Bonn, BBK- Mitgliedschaft, daneben das eigene Hausrestaurierungsprojekt.

Ab 1996 Hamburg. Die kühle Schöne. Auf vielen Ebenen ein Neuanfang: neues Material ohne Vorgeschichte, neue Formen, Farben, Symbole, Einflüsse aus Zen, Feng Shui, Geomantie. Innerlich geschaute Zeichen tauchen auf und verlangen Sichtbarwerdung.

Seit 2014 lebe ich an einem neuen Heimatfluss: die Sieg.

Eine künstlerische Herausforderung: Einem alten Fachwerkhaus, einem Ateliergebäude und einem riesigen Naturgarten zur funktionalen eine künstlerische Dimension hinzu zu fügen.

 

Ausstellungen (Auswahl)

2017

2017

ab 2014

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1986

R(h)einblick, Unkel

Galerie Sattelgut, Neunkirchen

künstlerische Umgestaltung eines alten Fachwerkhauses, Ateliergebäudes und Gartens

Kunstwerk im Weinstraßenatelier, Neustadt/Königsbach
Caduceus e.V., Bad Bevensen
KulturLandKultur, Zeven
2. Intern. Kongress Gebet, Uni Hamburg
Galerie Unikat, Hamburg
2. Intern. Kongress f. geistiges Heilen, Messe Hannover
Bischöfliche Akademie, Aachen
Café Gut Schönau, Reinbek
Kunst in Vierlanden, Hamburg
Galerie Painen, Berlin
„Oase der Sinne“, Reha Care Intern., Messe Düsseldorf
Galerie Das Kelterhaus, Winningen, Mosel
Galerie Schmied, Seeth
Marstall, Ahrensburg
„Lichtzeichen“, Altes E-Werk, Lauenburg
Haus für Kunst und Handwerk, Koppel 66, Hamburg                    
Galerie Impression, Berlin
Werkstadt Hamburg, Kulturhaus HH Eppendorf
Galerie Unikat, Hamburg
„Bauen für die Seele“, Infa 99, Messe Hannover
Regionale 97, BBK, Künstlerforum, Bonn                          
Galerie Raum für Kunst, Ratingen
Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn
Galerie Handwerk, Koblenz
galerie blau, Freiburg
Café Glauner/Palais Grävenitz, Ludwigsburg
„Schwarzarbeit“, FrauenMuseum, Bonn
galerie blau, Freiburg
„Tanzplatz der Musen“, FrauenMuseum, Bonn
Galerie La Fontaine, Karlsruhe-Durlach
„Rheinkonferenz“, FrauenMuseum, Bonn
Galerie Jeda, Berlin
„Semiramis“, FrauenMuseum, Bonn
Galerie Jeda, Berlin


Einführungsrede zur Ausstellung

ENTFALTUNG DER KRÄFTE  ·  Energie- und Lichtobjekte


Galerie „Das Kelterhaus“, Winningen, 2002
von Peter Krug, Mainz-Hamburg

Sehr verehrte Damen und Herren,
sehr verehrte Frau Höreth-Schaaf,

es ist mir heute Abend eine Ehre, Ihnen die Künstlerin Claudia Boyke vorstellen zu dürfen.
Und dies auf eine Art, die der eigenen Erfahrung mit ihren Arbeiten Rechnung tragen möchte.

Begriffe, die den Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung zu beschreiben helfen heißen häufig — nicht ohne Grund — Lichtkunst, Lichtobjekt, Lichtkunstobjekt, um alles in Reihe gebracht zu haben.
Was sich einem konfrontiert ist ein, in seiner physischen Erscheinung gemein handwerkliches Produkt, dessen Mehrdimensionalität, ob nun elektrifiziert oder nicht, allerdings erst im Gebrauch erfahrbar wird.
Hier muß man Obacht haben, denn weder handelt es sich damit um Gebrauchsgegenstände, noch um Kunsthandwerk.

Arbeiten aus Berliner und Bonner Tagen, die hier nicht ausgestellt sind — im Charakter sind sie völlig anders — lassen sich am ehesten als inszenierte, collagierte Fundstücke beschreiben.

Heute, werte Gäste, bedarf es weniger einer formalästhetischen Herangehensweise, vielmehr ist die sinnliche Wahrnehmung Schlüssel, um die hier gezeigten Hamburger Arbeiten in ihrer Aktualität und Einzigartigkeit erkennen zu können.
Malerisch in der Oberfläche, illusionistisch in ihrer Räumlichkeit, dabei nicht skulpturhaft, ermöglichen Claudia Boykes Objekte eine ganz eigene Art und Weise des Zugangs. Hat der Betrachter, die Betrachterin hier die eigene Möglichkeit entdeckt, offenbart sich die Wirkung eines intuitiven Werkprozesses in seiner zugrundeliegenden Motivation, der Neuartiges hat werden lassen.

Zu einer Begegnung und Erkundung dürfen sich die Anwesenden herzlich eingeladen fühlen. Andeutugen und Hinweise in Folge mögen Sie bitte als Angebote verstehen, quasi als Steigbügelhalterei zum bequemen Aufsatteln.

Wenn ich sagte, daß Claudia Boykes Kunst sich im alltäglichen Gebrauch offenbart, so geht es — und hier stiftet der Titel der Ausstellung Sinn — um Erfahrungen der Kraft. Kraft in der Vieldeutigkeit ihrer Erscheinungsformen: drängend überbordend, genauso wie selbstkonzentrierend in der Wirkung, sich ekstatisch steigernd, wie aus der Ruhe hervortretend, ebenso wie empfindsam geborgen, oder als Bewegung unter Beibehaltung der Mitte sich zeigend, um einige Beispiele der Begegnungen in der Dynamik zu nennen.
Solch benambare Sensationen sind Ergebnisse diverser künstlerischer Maßnahmen, vorrangig der Farbwahl und der Formensprache, die dem Impuls der Bewegung Richtung verleiht.

 

Lichtobjekte, solche, die es spenden, anderen die es reflektieren, führen beide im Gebrauch im Raum auf verblüffende Weise zu Veränderungen des Raumklimas, selbst der Proportionalität. Diese und andere Phänomene wären nicht ausreichend erklärt, beschränkte man sich auf den Beleuchtungseffekt. Die Wirkung läßt sich eben gerade in Raumsituationen erspüren, denen es nicht an Ausleuchtung ermangelt.
Ein plaziertes Lichtobjekt von Claudia Boyke löst den Zauber und die Magie seiner grundlegenden Idee, seiner Kraft, ein. Die Wirksamkeit entfaltet sich vor dem Hintergrund der jeweiligen energetischen Verfaßtheit der Objekte.
Auf vielfältige Weise ist ein Einsatz möglich und die Wirksamkeit, wie oben aus eigener Erfahrung beschrieben, über den Raum vermittelt erfahrbar, also mittelbar oder direkt auf das Gegenüber bezogen, unmittelbar, als Lichtblick und Trost, Konzentrations- und Meditationshilfe, zur spielerischen Erheiterung — eben als inspirierendes Kommunikationsangebot. Kunst auf dieser Ebene der Brauchbarkeit ermöglicht Teilhabe, Erfahrbarkeit.
Die Bedeutung des Lichthaften gewinnt in der Begegnung und Auseinandersetzung eine neue, sehr begrüßenswerte Dimension — die der Transformation.

Die eigenen und sehr privaten Zuschreibungen sind somit gewünscht, sind sie Erfahrungen, denen die Kraft des Erkennens, des Heilwerdens innewohnt und die sich zur währenden Auseinandersetzung anbieten.
Keine Bange: es reicht, die Objekte schön zu finden. Doch — seien wir ehrlich — die Schönheit der Oberfläche bedarf der Tiefe ihrer Fundierung, um Leidenschaften, Fragen, Zweifel, Gewißheiten nähren zu können.
Die Erfahrung von Kraft ist selbstschöpferisch, wie die Lebendigkeit.

Fühlen sie sich ermutigt, Ihren persönlichen Eindrücken, Gestimmtheiten, auch Mißgestimmtheiten nachzuspüren und lassen sie sich von sich selbst überraschen.

Peter Krug


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